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2022-11-14 15:19:49 By : Mr. Johnson Chen

Quickborn (dpa/lno) - Der schleswig-holsteinische Stromnetzbetreiber SH Netz geht mit einer Reihe von Sicherheitsmaßnahmen in den Winter. Ein Problem könnte aber entstehen, wenn Menschen bei einer Störung der Wärme- und Gasversorgung massenhaft Heizlüfter einsetzten, teilte SH Netz mit.

Grundsätzlich sei das Stromnetz auf höhere Belastungen als im Normalbetrieb ausgelegt. Durch Überlastung könne es aber zu lokalen oder regionalen Netzausfällen kommen, weil die Sicherungen in Kleinverteilerstationen oder Ortsnetzstationen auslösten, um Schäden zu vermeiden.

Bei Stromausfällen greifen Entstörungskonzepte beziehungsweise Alarm- und Notfallpläne, wie SH-Netz-Sprecher Ove Struck mitteilte. Zu den Vorkehrungen gehöre unter anderem ein redundanter Aufbau der Stromnetze als Ringschlüsse. So können Regionen, die von einem Ausfall betroffen sind, über eine Umschaltung wieder versorgt werden. Ein Sicherheitsgewinn sei die Verlegung vieler Kabel in den vergangenen Jahren unter die Erde. So habe es bei schweren Stürmen im Jahr 2013 noch über 100 Störungen oder Stromausfälle gegeben. Beim Orkan "Zeynep" in diesem Jahr habe es dagegen keine schweren Störungen und nur sehr kurze Ausfälle gegeben.

Das Netz im Norden kann nach Angaben des Unternehmens nicht nur von der zentralen Leitstelle in Rendsburg aus geregelt werden, sondern auch manuell vor Ort. Die Netzleitstelle sei vor wenigen Jahren mit dem modernsten verfügbaren Netzleitsystem aufgerüstet worden.

Bei größeren Störungen stehen SH Netz nach eigenen Angaben für die Versorgung kritischer Infrastruktur mehr als 40 Notstromaggregate und Batterien als Überbrückung zur Verfügung. Über die Technikstandorte von SH Netz und den Hansewerk- und Eon-Netzbetreiberverbund könnten weitere Geräte und Hunderte Spezialisten mobilisiert werden. An den Technikstandorten in den Kreisen sowie in der Technikzentrale in Rendsburg hält SH Netz Ersatzmaterialien vor. Die Technikstandorte sind nach Unternehmensangaben auch mit einer Notfallausstattung vorbereitet, zu der unter anderem Lebensmittel, Werkzeuge, Geräte und IT-Ausrüstung gehören.

Gegen Angriffe von außen sei das zentrale Netzleitsystem dreistufig geschützt. "Bei bis zu 250.000 Cyber-Angriffen im Monat auf das Netzleitsystem ist es bisher keiner Attacke gelungen, überhaupt die erste Sicherheitsbarriere zu passieren", sagte Struck.

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